- 4342 - 1324. April 20. Grottkau. XII kal. Maji. Die Konsuln Heinrich der Fiedler (figellator), Heinrich Scoltil, Johann Kars, Walther de Prato kommen auf Befehl Herzog Boleslaws mit dem Edlen Heynmann von Adlungisbach (Adelsbach) und dessen Söhnen Johann, Peter und Gunther überein, das Dorf Nuwendorf (Klein-Neudorf) wegen des Wachsthums der Stadt dieser als Vorstadt einzuverleiben, worauf dann dessen Einwohner, die sonst von allen Lasten frei sind, von jeder Zinshufe der Stadt und den Konsuln jährlich einen Vierdung und dem Heynmann einen Malter Dreikorn (4 Scheffel Korn, 2 Weizen, 6 Hafer), je einen Vierdung zu Mich. u. Walpurg, zu Weihnachten 2 Hühner, zu Ostern einen Schinken und als Beitrag zum Ritterdienste insgesammt 2 Mk. zu entrichten haben. Der Schulz darf innerhalb der Grenzen der uranfänglichen Aussetzung von Neudorf richten, wofern nicht der Ursprung des Streites auf das Gericht der Stadt hinweist. Die Weideplätze der Rind- und Schafherden sollen mit der Stadt gemeinsam sein, desgleichen die Strafe que vulgariter eyn kur dicitur. Für die vorstehend aufgeführten Leistungen hat der Schulz ein Pfändungsrecht, und wer den Heynmann wegen Schulden vor Gericht fordern will, soll den Ladebrief dem Schulzen in der Stadt Grottkau in Gegenwart eines Konsuls übergeben. Z.: die Ritter Hermann von Reichenbach, Kylian von Haugwitz, ferner Johann Czambor (Tschammer), Heynczko von Pogarel, Gysilher von Ohlau, Heinrich Erbvogt von Grottkau und Arnold Notar daselbst, per quem presencia sunt conscripta. In dem Kopialbuche des Domarchivs, dem sogenannten liber niger (XV. Jahrh.) f. 460. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke. |